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Masterpiece

Masterpiece


„Zeit hatten wir ausnahmsweise mal genug“ erinnert sich Sebastian Heid, Werkstattleiter im House of Flames München, als er vom Aufbau der „Masterpiece“ berichtet. Schliesslich hatte er bereits vor ca. 3 Jahren erstmals Hand an den HPU-Stingray-Rahmen gelegt. Der stand als Ausstellungsstück im Münchner Showroom und es bedurfte keiner großen Überredungs-Künste bei Chef Walter „Zabel“ Maygatt, als es darum ging, was richtig Schickes aus dem edlen Teil zu machen. Also hat Sebastian den Rahmen mit einer passenden Schwinge bestückt, vorne eine HPU-Brücke mit Deuce-Tauchrohren versehen, und um das Fahrwerk zu komplettieren 36er-Rundlinge im Contrast-Cut-Design geordert. Natürlich auch bei HPU, denn auf die Qualität der Ulmer Edelschmiede verlässt man sich in München seit Jahren.

Nachdem das Fahrwerk vollständig und ein Antriebsstrang für die Anpassungsarbeiten montiert war hieß es allerdings: Hauptsaison. Also wurde die ganze Kiste erstmal in die Ecke geschoben.

Gefühlte 5.000 Inspektionen, unzählige gewechselte Reifen und ebenso viele Instandsetzungen später konnten die Münchner endlich wieder Ihrer Lieblingsbeschäftigung nachgehen: Bikes bauen. Natürlich hatten sie die vergangenen Monate auch genutzt, um Ideen für den weiteren Verlauf der Masterpiece zu sammeln. Und mal ehrlich – man sieht diesem Bike auf den ersten Blick an, dass hier einfach alles stimmt. Was nicht zuletzt daran liegt, dass jedes Teil wohl überlegt ist. Wir erinnern uns: “Zeit hatten wir genug“…

Aber weiter im Text. Zunächst war der Tank fällig. Dass der einem Jesse James-Villain-Tank entsprungen ist, lässt sich höchstens noch erahnen. Vielmehr fanden lediglich dessen vorderen 20% ein neues Zuhause im ansonsten in mühevoller Handarbeit gefertigten Kraftstoffbehälter. Das Heckteil war zwar weniger arbeitsintensiv, fügt sich jedoch wie gemalt in die harmonische Linie dieses eleganten Choppers. 
Nachdem die Blecharbeiten am Rahmen erledigt waren stand auch schon die nächste Motorradsaison an, also: „same procedure as every year“, es folgten wieder 8 Monate hektisches Treiben, um die harley-begeisterten Münchner zufrieden zu stellen.

Schliesslich war es soweit. Der verhältnismäßig ruhige August 2011 wurde genutzt, um das endgültige Finish zu erörtern. Alle möglichen Lackierungen wurden überlegt und verworfen bis man sich im House of Flames endlich einigte, und zwar auf: schwarz mit Flammen.

Ok, das ist vielleicht nicht wirklich außergewöhnlich, aber: es ist die Mutter aller Chopper-Lackierungen und es steht dem Bike einfach perfekt! Aufgetragen hat das Lackkleid Gabor Hucker aus Ungarn, der seine hervorragende Arbeit nach nur 4 Wochen wieder in München ablieferte. Der ultraglänzende Lack gepaart mit dem gänzlichen Verzicht auf Chrom ist eine immer beliebter werdende Kombination, und wer Sebastian kennt, konnte zumindest diese Entscheidung vorausahnen, steht er mit dem glänzenden Element doch eher auf Kriegsfuss.

Es kam nun der Teil, an den schon fast keiner der Münchner Kunden mehr glaubte, die die Entstehung  der Masterpiece mitverfolgt hatten: die Endmontage.

Sebastian hat sich auch hier nicht aus der Ruhe bringen lassen. Satte 8 Wochen verschlang der endgültige Aufbau und selbst hier wurden noch letzte Design-Entscheidungen getroffen und bereits für gut befundene Ideen über den Haufen geworfen.
 
Der extrem aufwändige Einspritzer-Kabelbaum wurde unsichtbar im Rahmen verlegt, Leitungen wo nötig versteckt, wo möglich dekorativ präsentiert.
Ein Motogadget-Tacho fand im Rahmen Platz, Anzeige-LED´s vom selben Hersteller sind aufwändig in der Gabelbrücke versenkt. Diese wird von einem V-Team Lenker bedient, der mit hochwertigen PM-Contour Armaturen bestückt ist. Natürlich alles schwarz beschichtet, um nicht aus der Reihe zu tanzen. Um den Füssen sicheren Halt zu geben haben sich die Münchner für die brandneue HPU-Orbit Fußrastenanlage entschieden, passend zu den Rädern im Contrast-Cut.

Was den Motor angeht ist man sich im House of Flames seit Jahren einig: grundsolide ist doch eigentlich nur das Original aus Milwaukee. Also kam hier nur ein TC96B mit dem passenden 6-Gang-Getriebe in Frage. Einzig beim Primärstrang griff man beherzt ins Zubehörregal, diesmal wieder bei PM, weil er optisch einfach so gut zum Rest passt und technisch einwandfrei funktioniert.

Das Tüpfelchen auf dem i lieferte in gewohnter Manier Armin Dobstetter von Custom Leather, der fast mit Gewalt überzeugt werden musste, lediglich eine schwarze Haut auf die Sitzplatte zu ziehen. Doch die Kunst besteht oft genug im Weglassen, und Armin hat erneut brillante Arbeit abgeliefert.

Die große Sorgfalt bei der Endmontage machte sich am Tag der Entscheidung bezahlt. Der Tank wurde befüllt und schon auf den ersten Knopfdruck verkündete der Motor sein Erwachen. Beatmet über einen RSD-Luftfilter brüllt er seinen Bass durch mattierte BSL-Rohre in die Welt. Auch diese Parts sind nicht rein zufällig gewählt, sondern fügen sich optimal in das Gesamtbild der Maschine ein. 

Erst beim Nachdenken über die gesamte Entstehung dieses Bikes hat Sebastian alle Bescheidenheit über Bord geworfen und festgestellt: das ist sowohl optisch als auch technisch ein Meisterwerk. Der Name ist Programm.

Bilder: Roger Riedel